Was uns trägt?
Die Lutherkirche
Der Kirchraum der Lutherkirche ist in Berlin einzigartig. Die neugotische Kirche mit über 1000 Plätzen wurde im Innenraum verkleinert. In 2/3 des Kirchraums wurden Wohnungen eingebaut. Der verblieben Raum ist hoch, hat aber Maße, die den Besucher*innen ein Gefühl von Geborgenheit und Weite vermitteln. Der Altar steht auf Rädern und ist so mobil wie die Bestuhlung. Das Altarkreuz ist ein Doppelkreuz Zufluchtsort im Leiden und Auferstehungshoffnung verbinden sich in diesem Kreuz. Als Kanzel dient in den Gottesdiensten ein Lesepult. Gemeinde und Liturg*innen sind auf einer Ebene. Gott wird Mensch und kommt ganz nah, bleibt nicht in priesterlichen Sphären.
Hinter dem Altar erhebt sich die Orgel. Sie kann mit ihren warmen Tönen zur Ruhe kommen lassen, mit Fanfaren aufrütteln und den Kirchraum in den Innenraum einer französischen Kathedrale verwandeln. Vielfältig und einzigartig sind ihre Register und Stimmung. Jeden Samstag um 15:00 Uhr von Oktober bis April erklingt für ca. 30 Minuten die Orgel, unterbrochen von einer Psalmlesung und dem Vaterunser. Diese halbe Stunde ist ein Ruhe-, Kraft- und Ermutigungsort für den Kiez und darüber hinaus.
Wenn Besucher*innen der Lutherkirche gefragt werden, was ihnen im Raum wichtig ist, wird neben dem Altar mit dem Doppelkreuz und der Orgel der Kerzenständer genannt. Hier können Kerzen wortlos oder mit einem Gebet entzündet werden. Gedenken, Bitte, Klage, Hoffnung haben hier ihren persönlichen Ort in der Kirche.